Schulbibliotheken in Brandenburg
In Brandenburg gibt es außer selbständigen Schulbibliotheken auch Schulbibliotheken, die als Zweigstellen Öffentlicher Bibliotheken geführt werden sowie einige Öffentliche Stadt- und Schulbibliotheken. Diese erfüllen gleichzeitig die Aufgabe einer Schulbibliothek und die einer Bibliothek für die Kommune. Meist sind sie auf dem Gelände einer Schule gelegen und haben einen öffentlichen Zugang für Menschen aus dem Ort wie z. B. die Bibliothek Oberkrämer oder die Bibliothek Schlieben. Letztere war eine der Gewinnerinnen des Wettbewerbs der AGSBB e. V. „Beste Schulbibliothek des Jahres 2017“. Ein guter fachlicher Austausch besteht in regionalen Verbünden wie dem Kreismedienzentrum Ostprignitz-Ruppin in Neuruppin, zu dem auch die Bibliothek eines Oberstufenzentrums gehört. In der Landeshauptstadt bietet die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam einen schulbibliothekarischen Service an.
Schulbibliotheken in Berlin
Schulbibliotheken haben in Berlin eine lange Tradition. In der Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Öffentlichen Bibliotheken aus Schulbibliotheken hervorgegangen. Bis 2005 wurden viele Schulbibliotheken als Zweigstellen der Öffentlichen Bibliotheken geführt. Wegen angespannter Haushaltslage wurde diese Zusammenarbeit beendet. Zudem wurde seitdem die Zahl der Öffentlichen Bibliotheken stark reduziert. Schulen bauten den Ganztagsbetrieb auf. So entstanden seitdem in vielen Berliner Schulen selbständige Schulbibliotheken wie die Abbethek, der Lesekeller oder der Lesefisch, der 2013 den Wettbewerb der agsbb e. V. „Beste Schulbibliothek“ gewann. In manchen Bezirken gibt es bereits schulbibliothekarische Beratungsstellen, die den Schulbibliotheken im Bezirk mit Rat und Hilfestellungen beiseite stehen. In Treptow-Köpenick gehört die Stelle zur Bildungsverwaltung, in Mitte gehört sie zur Stadtbibliothek. Seit 2021 gibt es eine übergreifende Koordinierungsstelle für Schulbibliotheken im Medienforum der Senatsbildungsverwaltung.
Die agsbb setzt sich seit Jahren dafür ein, ein belastbares Bild der Schulbibliothekslandschaft zu erreichen. Über mehrere kleine Anfragen durch die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus konnten erste Erkenntnisse gewonnen werden. Seit 2022 erfasst die Deutsche Bibliotheksstatistik auch Schulbibliotheken. Wir erhoffen uns dadurch ein genaueres Bild, auch von der qualitativen Beschaffenheit der Bibliotheken.
Wie viele Schulen in Berlin betreiben Schulbibliotheken?
Etwa 2/3 der Berliner Schulen betreiben in irgendeiner Form Schulbibliotheken. Die Datenlage ergibt leider kein klares Bild davon, in welcher Qualität oder mit welcher Ausrichtung diese Bibliotheken betrieben werden. In manchen Schulen handelt es sich schlicht um einen kleinen Bücherraum, in anderen hingegen um riesige Bestände mit fachlich hochwertiger Betreuung.
Schulbibliotheken in den Bezirken
Der Wunsch nach regionaler Vernetzung wird von vielen geteilt, aber der Bezirk entscheidet oft darüber, ob Vernetzung einfach möglich ist: Einige Bezirke haben nur etwa ein Drittel der Schulen mit Schulbibliotheken versehen.
Das wünschen sich Schulbibliotheken
Regionale Vernetzung mit anderen Schulen
Standards und fachliche Ansprechpartner
Stabile Personalausstattung und kontinuierliches Arbeiten
Schulbibliotheken und Fachpersonal
Nur ein sehr kleiner Teil von Schulbibliotheken kann mit Fachpersonal arbeiten. Mitgezählt werden sowohl Teilzeit-, als auch Vollzeitkräfte in Honorar- und Anstellungsverhältnissen.
Wer kümmert sich in deiner Schulbibliothek um den Betrieb?
Schulbibliotheken sind pädagogische Einrichtungen. Jedoch sind für den Betrieb von Schulbibliotheken die Bezirke zuständig. Weil es keine einheitliche Vorgabe dafür gibt, wer Schulbibliotheken betreut, muss jede Schule ihren eigenen Weg gehen. Fachpersonal gibt es nur in seltenen Fällen.
In welchen Arbeitsverhältnissen und aus welchen Etats werden Schulbibliotheken betrieben?
In welcher Höhe die jeweiligen Finanzierungsquellen eingesetzt werden, geht aus den vorliegenden Zahlen leider nicht hervor. Ebensowenig wird klar, ob die Mittel Honorar- und Anstellungsverhältnisse für fachliche Betreuung, Workshops und Arbeitsgemeinschaften oder geringfügige Beschäftigungen und Assistenzen eingesetzt werden. In jedem Fall zeigt sich allerdings, dass nur ein Bruchteil der Schulbilbiotheken in zuverlässigen und langfristigen Perspektiven denken kann.