Ein Roboter hat eine Malpalette in der Hand und steht vor einer weißen Leinwand, die auf einem Sttiv steht.

Die Stiftung Lesen musste kürzlich einen Shitstorm hinnehmen. Es gibt aktuell eine Kampagne „MachmitLiesvor“, bei der diverse Prominente mitmachen, um die Menschen zu motivieren, Kindern Bücher vorzulesen. Eigentlich eine gute Sache.

Leider hat die Stiftung Lesen sich entschieden, für diese Kampagne KI-generierte Bilder zu nutzen. Nun sind einige Illustrator:innen auf die Barrikaden gegangen, da die Stiftung Lesen hier eine Tür aufgemacht hat, die vielleicht nicht mehr so leicht zu schließen ist.

Durch Instagram ging – zumindest in meiner Bubble – ein Aufschrei von Illustratoren und Illustratorinnen. Allen voran von Patrick Wirbeleit, der einige Videos zum Thema online gestellt hat. Hier findet ihr das erste: https://www.instagram.com/p/DAqlpiQtfjt/

Als Ergebnis hat die Community unter dem Hashtag #vorlesenohneki die Bilder der Kampagne mit dem jeweiligen eigenen Stil nachgezeichnet. Und ganz ehrlich: da sind grandiose Bilder dabei, die so viel schöner, wärmer und liebevoller sind als die ursprünglich KI-generierten Bilder!

Besonders schön ist auch die Karikatur, die Raimund Frey zur Kampagne gezeichnet hat: https://www.instagram.com/p/DA36eflgAjG/?img_index=1

Die Stiftung Lesen hat dazu zunächst ein Statement veröffentlicht, in dem stand, dass sie mal „nach einem anderen Stil gesucht haben“. Zu Recht wurde daraufhin von Illustrator:innen und Autor:innen angemerkt, dass es auf dem Markt so viele unterschiedliche Stile gibt, dass die Stiftung einfach nur hätte suchen müssen. Vor einigen Tagen wurde das Statement angepasst. Die Stiftung Lesen entschuldigt sich nun. Sie schreiben, sie wollten nicht, dass sich eine gesamte Branche in den Rücken gefallen fühlt und die Diskussion zu solcher Emotionalität fühlt. Die Bilder haben sie aus den sozialen Medien und von ihrer Webseite genommen. Gut so! Die Kampagne geht weiter, aber mit angepassten Visuals.

Aktualisiertes Statement der Stiftung Lesen: https://www.stiftunglesen.de/mach-mit-lies-vor/statement

Und wo wir gerade beim Thema Wertschätzung sind: Ganz langsam fangen die Verlage endlich an, auch die Namen der Illustrator:innen auf die Buchcover zu drucken. Ich finde das ssssoooo wichtig. Was wäre denn ein Kinderbuch, ein Comic, ein Manga oder ein Sachbuch ohne die liebevoll gezeichneten Bilder? Die Bücher wären nur halb so toll!

Und hoffentlich sind die Übersetzer und Übersetzerinnen die nächsten, die es auch aufs Cover schaffen!

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