Bibliothek der Finow-Grundschule

Schulbibliotheken größer denken – Regionale Netzwerke ausbauen – Besuch in der Finow Grundschule und im Lette Verein

Ein Bericht von Bettina Braun

Im Rahmen der Fortbildungsreihe „Lese(lern)ort Schulbibliotheken“ trafen sich 25 interessierte Schulbibliotheksmitarbeiter:innen am 6.4.22 in der Roberto-Piumini-Bibliothek der Finow Grundschule (Staatliche Europaschule mit den Sprachen Deutsch und Italienisch) in Berlin-Schöneberg und spazierten von dort in die Fachbibliothek des Berufsausbildungszentrums Lette Verein Berlin. Beide Bibliotheken pflegen intensive Kontakte, seitdem sie sich über die AGSBB kennen gelernt haben. Die beiden Verantwortlichen Jana Haase und Maura Leacche öffneten den Anwesenden eine Perspektive auf vernetztes Denken im nahen Kiez.
Neben diesem Hauptthema der Veranstaltung war aber besonders der Besuch in den Bibliotheken sehr anregend. Alberta Bonacci, die Schulleiterin der Finow Grundschule, gab einen Abriss der Entstehung der italienisch-deutschen Schulbibliothek und beschrieb sie als einen Ort, der bei den Kindern beliebter als die Turnhalle und der Schulhof ist. Zu verdanken ist das Maura Leacche. Sie leitet mit Davide Bozzaro und großem Engagement die Bibliothek mit 8000 deutschen und italienischen Medien. Die lobenden Worte der Schulleiterin zur Arbeit in der Schulbibliothek waren wohl für alle anwesenden engagierten Bibliotheksmitarbeiter:innen ein warmer Segen.
Seit kurzer Zeit verfügt die Bibliothek auch über einen Online-Katalog: www.biblino.de/finow. Das ist eine echte Besonderheit in der Schulbibliothekslandschaft und nur durch die Unterstützung des Fördervereins „Europa unter einem Dach e.V.“ möglich geworden.

Prof. Dr. Ulrike Becker von der Senatsschulverwaltung sprach ein Grußwort und bedankte sich beim LISUM und der AGSBB für die Organisation der Veranstaltung und betonte ihre Freude, dass die Schulbibliotheken nach §16a nun im Schulgesetz verankert sind. Sie gab einen kurzen Ausblick (Finanzen, Medienforum), wie sich die Schulbibliotheksarbeit und Zusammenarbeit in Berlin weiter gestalten könnte. Unter anderem wurde als Pilotregion für den Einsatz eines Bibliothekssystem mit einer Open-Source-Software der Bezirk Treptow-Köpenick ausgewählt. Von dort waren auch zahlreiche Schulbibliothekshelfer:innen in Begleitung von Frau Frübing anwesend.

Jana Haase (Schriftführerin der AGSBB) stellte die beeindruckende Bibliothek des Lette Vereins mit 17000 Medien vor, in der sie fest angestellt ist. Die Bibliothek bietet Fachliteratur für Berufsausbildungen in den Bereichen Design, Ernährung, Gesundheit und Technik. Die Bibliothek verfügt über etliche Computerarbeitsplätze, Medien, Laptops zum Ausleihen, sehr viel Platz zum Arbeiten, Ausruhen und Lernen und ist ein Lernort für die Schüler und Schülerinnen, an dem es breite Öffnungszeiten und immer kompetenten Rat von einer ausgebildeten Bibliothekarin gibt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung trafen sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen, um über eigene Netzwerke zu sinnieren und bestenfalls schon Kooperationen einzugehen.
Die Zeit war wie immer zu kurz und Irene Hoppe (LISUM) und ich (AGSBB) waren nach dieser Veranstaltung erneut überzeugt, dass es sich lohnt, weiter in die Schulbibliotheken Berlins einzuladendenn sie sind immer noch ein oft verborgener Schatz.