Junge mit offenen Buch in den Händen zwischen Bücherregalen

In Berlins grünstem und größtem Bezirk gibt es derzeit circa 40 Schulbibliotheken. Seit über 19 Jahren gibt es im Schulamt eine extra eingerichtete Schulbibliothekarische Arbeitsstelle (SBA), die die Schulen bei der Einrichtung und dem Betreiben von eigenen Bibliotheken unterstützt. Seit zwei Jahren gehört die SBA zur Arbeitsgruppe Planung und Lernorte. Der Bezirk unterstützt diese in Berlin einzigartige Kooperation weiterhin in Eigenverantwortung der Schulen mit Fachberatung durch den Schulträger.

Medienforum Berlin

Das Berliner Schulgesetz hat die Zuständigkeit im September 2021 geregelt. Seitdem ist das Berliner Medienforum die verantwortliche Stelle für alle Berliner Schulbibliotheken. Ein erstes gemeinsames Projekt zwischen Medienforum und Treptow-Köpenick läuft derzeit. Alle Schulbibliotheken im Bezirk sollen zu einem Verbund zusammengefasst werden. Es wird ein einheitliches Bibliothekssystem – Koha – verwendet. Die Einführung der neuen Software soll als Pilotprojekt für ganz Berlin dienen. Im vergangenen Jahr konnte Koha eingeführt werden. Derzeit sind die Schulbibliotheken dabei, ihre Bestände einzupflegen. 15 Mitarbeiter:innen wurden vom Medienforum und der Firma LMS-Cloud geschult, um alle Bestände sichtbar zu machen.

Gute Arbeit zeigt sich in den Zahlen

Die Schule an den Püttbergen hat eine Schulbibliothek, die sich durch sehr gute Besuchszahlen auszeichnet. Eine sehr engagierte Bibliothekskraft, die Vollzeit eingesetzt wird und drei Lesepat:innen, die sie bei Veranstaltungen – wie beispielsweise Bibliothekseinführungen der ersten Klassen – unterstützen, sind das Erfolgsgeheimnis.

Die Schulbibliothek ist montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Im Jahr 2023 konnte die Bibliothek fast 10.000 Besuche verzeichnen. Aus dem Bestand von 9.100 Medien wurden knapp 4.000 Medien entliehen.

Sichtbarkeit

Doch auch dieses schöne Beispiel hat Schattenseiten. Trotz der Verankerung von Schulbibliotheken im Schulgesetz und der guten Zusammenarbeit zwischen Schulamt und Schulen kämpft auch Treptow-Köpenick mit befristeten Arbeitsverträgen. Die Mitarbeiter:innen im Bezirk arbeiten daran, die Schulbibliotheken sichtbarer zu machen; durch das Schreiben von Blogartikeln auf den Schulwebseiten, das Einreichen der Statistiken bei der DBS und durch ihre Präsenz auf dem 9. Berlin-Brandenburger Schulbibliothekstag.

Nur mit gut ausgebildetem, enthusiastischem und vollzeit arbeitendem Personal können wir die Schulbibliotheken in Berlin und Brandenburg voranbringen und sowohl die Schüler:innen als auch die Lehrkräfte der Schulen zu unterstützen. Wir brauchen dringend Lösungen! Nicht nur für die personellen Probleme in Treptow-Köpenick, sondern auch für die anderen Berliner Bezirke und Brandenburger Landkreise!